Facebook, Google Plus und der Herr Maslow und die Bedürfnisse

September 28, 2018 Aus Von Kerstin

Einigen (Unternehmer-) Menschen, denen ich so begegne, sind Soziale Netzwerke wie Facebook oder Google Plus ein Graus. Vielleicht hilft dieser Beitrag manchem Netzwerk-Muffel etwas auf die Sprünge, einen wichtigen Aspekt rund um die Sozialen Netzwerke zu verstehen. Denn es geht bei Sozialen Netzwerken möglicherweise um mehr, als manche Unternehmer wahr haben wollen – es geht um menschliche Bedürfnisse.

Und das ist immer ein guter Ansatz für einen wahren Unternehmer, oder?

Inspiriert wurde ich zu diesem Artikel durch einen Blogbeitrag bei Futurebiz.

 

Die menschlichen Bedürfnisse

Das menschliche Verhalten wird im wesentlichen durch fünf Ebenen grundlegender Bedürfnisgruppen beeinflusst. Diese Ebenen werden in der so genannten »Maslowschen Bedürfnispyramide« dargestellt, zurückgehend auf den amerikanischen Psychologen Abraham Maslow.

Ein Bedürfnis ist nach weitverbreitetem Verständnis das Verlangen, einen wahrgenommenen Mangel zu beseitigen. Ein Motiv ist das zielgerichtete Verhalten eines Menschen. So kann das Bedürfnis nach Anerkennung zu dem Motiv »Macht« führen.

Ich habe die Pyramide mal so grob skizziert! :-)

Grafik Maslow Beduerfnispyramide

 

Die ersten drei (untersten drei) Ebenen der »Bedürfnispyramide« beheimaten die “wahren Bedürfnisse”, also die Bedürfnisse, die ein Verlangen verursachen, ein Verlangen, einen wahrgenommenen Mangel zu beseitigen. So gehören zu den Grundbedürfnissen beispielsweise Essen, Trinken oder Schlafen, zu den Sicherheitsbedürfnissen beispielsweise materielle Sicherheit oder ein Zuhause. Soziale Bedürfnisse beschreiben unser Zugehörigkeitsverlangen zu Familie, Freunden und anderen Gruppen.

Die vierte Ebene beheimatet Bedürfnisse nach Anerkennung oder Wertschätzung, auf der fünften Ebene geht es um Themen wie Freiheit, Selbstverwirklichung und in letzter Konsequenz möglicherweise Transzendenz.

 

Aha – und was hat das mit Sozialen Netzwerken zu tun?

Ohne im Detail auf das Maslow-Modell einzugehen, kann man doch sehr schön argumentieren, dass Soziale Netzwerke wie Facebook oder Google Plus die Ebenen drei und vier “bedienen”. Könnte es sein, dass irgendwo zwischen »Sozialen Bedürfnissen« und »Sozialer Anerkennung & Wertschätzung« (Ebene der Anerkennung) genau das Geheimnis von Sozialen Netzwerken liegt?

Nochmals: wir sprechen hier von Bedürfnissen, die aufgrund eines wahrgenommenen Mangels, ein bestimmtes Verlangen und in Folge dessen, ein zielgerichtetes Verhalten (Motiv) auslösen.

Wenn das so wäre, dann sind Soziale Netzwerke weitaus mehr als eine Modeerscheinung einer internetaffinen Gesellschaft. Soziale Netzwerke hätten dann eine bedeutsame psychologische Komponente und somit eine signifikante Bedeutung für uns Menschen.

 

Was bedeutet dies für mein Business?

Nochmals vereinfacht formuliert: es könnte bedeuten, dass Facebook oder Google Plus die Orte sind, in denen Kundenbedürfnisse darauf warten, befriedigt zu werden. Das Bedürfnis der Zugehörigkeit zu einer Gruppe eröffnet Unternehmen viele Möglichkeiten der Kundenbindung – und das Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung bietet beliebige Möglichkeiten der Markenbildung.

Auch wenn ich in diesem Blogbeitrag das Thema nur sehr vereinfacht betrachte, so sollte doch klar sein, dass gerade wir Klein- und Solo-Unternehmer uns einen Gefallen tun, wenn wir Erfahrung in Sozialen Netzwerken sammeln.

 

Dafür habe ich keine Zeit!

Ich höre diese Ausrede immer wieder. Ein guter Bekannter sagte mir einmal:

Wer sich keine Zeit für Soziale Netzwerke nimmt, nimmt sich keine Zeit für Menschen und damit auch nicht für seine Kunden!

Was wäre, wenn da etwas dran wäre?

 

Einfacher Einstieg

Mit einer Facebookseite oder einer Google Plus-Unternehmensseite ist der Einstieg schnell erledigt und doch noch nichts erreicht. Denn die wahre Einstiegsfrage könnte lauten:

Inwieweit erfüllen meine Produkte (und meine Aktivitäten in Sozialen Netzwerken) ein Bedürfnis meiner Zielgruppe?

Diesbezüglich empfehle ich Ihnen, zunächst einmal Ihre Zielgruppe einer Ebene der Bedürfnispyramide zuzuordnen.
Wenn Sie Heizungsanlagen verkaufen, dann könnte sich Ihre Zielgruppe auf der Ebene der Sicherheitsbedürfnisse bewegen, wenn Sie Kosmetik und Schönheit “verkaufen”, dann wird möglicherweise die Anerkennungs-Ebene die relevante Ebene sein.

Dieser Blogbeitrag ist eine doppelte Einladung an Sie:

  1. Möglicherweise sind Soziale Netzwerke etwas ganz anderes, als Sie dies bisher wahrgenommen haben!
  2. Möglicherweise sollten Sie den Herrn Maslow und seine Erkenntnisse etwas näher kennenlernen und seine Erkenntnisse zukünftig bei Ihren Social Media-Aktivitäten in Erinnerung behalten!

 

Ein anderer Freund sagte mir:

Wer Soziale Netzwerke als Unternehmer nicht mag, mag auch keine vollen Fußgängerzonen!

Viel Spass beim Vernetzen!